PNP 09.01.25: Um die Gemeinschaft verdient gemacht

11. Januar 2025

Neuötting. Drei Menschen, die sich in besonderer Weise um die Allgemeinheit verdient machen, hat der SPD-Ortsverein Neuötting-Alzgern beim Dreikönigsempfang am Montag im Stadtmuseum mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet: Evi Eichberger, Brigitte Koch und Engelbert Hascher. Sie erhielten als Anerkennung ein Los der „Aktion Mensch“, mit dem sie im Verlauf des Jahres bis zu eine Million Euro gewinnen können.

Als erster Laudator würdigte Stadtrat Stefan Wienzl die Aktivitäten von Evi Eichberger für die „Bunte Bühne“ sowie für den Frauenbund. Schon 1987 sei sie durch Manfred Zallinger zu der Theatergruppe gekommen und habe damals „den Grundstein für ihre beeindruckende Karriere als Laientheaterspielerin“ gelegt, wie Wienzl sagte. „Mit einer Hingabe, die ihresgleichen sucht“

Seit 37 Jahren trage sie auch in anderen Rollen u.a. als Kassenwartin, in der Spielleitung zum Gelingen bei. Sie übernehme diese Aufgabe „mit einer Hingabe, die ihresgleichen sucht. (...) Sie ist stets da, wenn es etwas zu tun gibt.“ Ihr Einsatz und ihre Verantwortung seien „unermüdlich“. Spielleiter Simon Waxenberger habe sie als „Mutter der Kompanie“ bezeichnet. Als Schauspielerin stelle sie sich nie in den Vordergrund, sondern schaffe es, „mit einer unglaublichen Bescheidenheit zu glänzen“. Besonders in der Darstellung eines „bayerischen Originals“ zeige sie ihre Bandbreite, zuletzt im Stück „Liebe und Blechschaden“. Daneben sei sie als Schriftführerin tätig. Im Kath. Frauenbund sei sie seit 2000 aktiv und seit 2001 Schriftführerin. Besonders hervorzuheben sei ihre Rolle als „Kümmerin in der Seniorenarbeit.“ Darüber hinaus treibe sie den Austausch mit anderen Frauenbünden voran. Sie brachte sich bei Aktionen zur Lebensverbesserung von Müttern ein, unterstützt den ökumenischen Weltgebetstag der Frauen und hat zuletzt kommissarisch zusammen mit Monika Schneidermeier das Amt der Vorsitzenden übernommen. „Evi, du bist ein Vorbild für uns alle“, sagte der Laudator an Evi Eichberger gewandt: „Dein Engagement, deine Bescheidenheit und dein unermüdlicher Einsatz für die Gemeinschaft sind bewundernswert. Du bist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft!“

Die Verdienste von Engelbert Hascher würdigte SPD-Unterbezirksvorsitzender Jürgen Gastel. Dass sich die Direktoren des aktuell „Meine Volksbank-Raiffeisenbank“ genannten Kreditinstituts gesellschaftlich engagieren, habe in Neuötting Tradition, so Gastel mit Blick auf Haschers Vorgänger Heinz Fuchs oder Alois Hoffmann. Hascher sei bei vielen Vereinen und Aktivitäten schon von Anfang an „mit Begeisterung“ als Gründungsmitglied dabei. Das sei z.B. der Fall beim Verein „Wir sind Neuötting“: Hier habe er sich schon bei den ersten Projektgruppen eingebracht. Auch den Zusammenschluss der Wirtschaftsinteressen-Verbände 2008 habe er von Anfang an begleitet, gleiches gelte für den St.-Paulus-Stift-Förderverein. Hascher verstehe es „in ganz hervorragender Art und Weise die unterschiedlichen Interessen der Vereine miteinander zu verbinden“, so Gastel: „Du bist ein hervorragender Netzwerker – ein Verbinder“. Dabei beschränke sich Haschers Rolle nicht aufs Finanzielle; er sei auch einer, der selbst mit anpackt: So helfe er regelmäßig beim Aufbau des Festes der Kulturen und kenne im Notfall immer jemand, der die Telefonnummer eines Handwerkers habe. Hascher habe im Vorfeld der Feier ausdrücklich gebeten, seine Ehrung schlicht zu halten. Daran habe man sich gehalten, aber auch an den Grundsatz: „Ehre, wem Ehre gebührt.“ Die Solidargemeinschaft brauche mehr Menschen wie ihn, so der Laudator abschließend.

Zuletzt war es Thomas Strohmeier, Kassier bei der SPD und beim Trachtenverein „Edelweiß“, der Preisträgerin Brigitte Koch würdigte: Die ehemalige Winhöringerin habe vor 40 Jahren die ersten Schritte im Trachtenverein Neuötting gemacht, ehe sie zum Spielmanns- und Fanfarenzug wechselte. Hier spielt sie die Lyra und engagiert sich auch wesentlich im Vereinsleben. Sie war insgesamt 16 Jahre Schriftführerin. Als Mitglied im Festausschuss organisierte sie das 50-jährige Jubiläum 2010 mit, als Festleiterin hatte sie bei der Organisation des 60-jährigen Jubiläums 2020 die maßgebliche Rolle inne. Freilich mussten die Feierlichkeiten dann wegen Corona abgesagt werden.

„Deine Stunden sind unzählig und unbezahlbar“

Ferner war und ist sie Ausbilderin für Kinder und Erwachsene im Spielmannszug, schon von 2004 bis ’09, jetzt wieder seit 2024. Sie bringe ihnen das Spielen der Lyra, aber auch der Landsknechttrommel bei. „Obwohl sie mittlerweile in Wurmannsquick wohnt, ist sie seit Kindesbeinen im Neuöttinger Vereinsleben aktiv“, so Strohmeier. „Deine aufgebrachten Stunden sind unzählig und unbezahlbar“, wandte sich der Laudator an Brigitte Koch.

Es war die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Mirjam Luttenberger, die die Besucher des Empfanges eingangs willkommen geheißen hatte. Man wolle mit dem Ehrenamtspreis jene ehren, die nicht immer im Rampenlicht stehen, aber dennoch zu einem gelungenen Gemeinschaftsleben beitragen.

Jürgen Fernengel, SPD-Stimmkreiskandidat für den Bundestag, hatte in einem Grußwort die Rolle der Vereine gewürdigt: Hier kämen ganz unterschiedliche Leute miteinander ins Gespräch. Das Engagement der dort Aktiven sei wichtig.
−afb/Foto: Brandl

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